Leseprobe „Wenn Lärchen leuchten“

eine Leseprobe aus meinem im Frühjahr 2019 im Crotona-Verlag erscheinenden Buch „Baummedizin – Die heilende Kraft der Wald-Öle“:

Wenn Lärchen leuchten – Ausdruck, Sein und Heiterkeit

„In dem dunkeln Bergwald eine Lichte, Freut den Blick sie, kündend heit’res Leben“  JohLärche 2annes Trojan (1837-1915)

Die Lärche ist eine ausgesprochene Lichtbaumart und bevorzugt hohe Lagen. Die europäische Lärche ist ein typischer Hochgebirgsbaum und kommt bist zur Baumgrenze vor. Der Baum hat sich ideal an die Bergwelt angepasst und treibt sehr tiefe Wurzeln in die felsigen Böden.
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Die Lärche ist den Alpenbewohnern ein besonders wertvoller Baum, da er – im Vergleich zur Tanne, Fichte oder Kiefer – ein besonders feines und heilsames Harz hat. Man pflanzte Lärchen gerne als Hausbäume, so hatte man die Hausapotheke gleich vor der Tür. War die Tanne in ihrem Habitus eher dem Mann zugeschrieben, ähnlich der Eiche, so galt die Lärche in der Volksheilkunde von jeher als ein Baum der Frauen. Denn in ihren Heilkräften, den Rhythmen der Jahreszeiten, den dieser Baum folgt und der Schönheit ihres Nadelkleides, sah man das Wirken weiblicher Kräfte.

 

Im Rhythmus der Jahreszeiten
„Es sind die Bäume, die sich am stärksten im Herbst färben, die die Auferstehung feiern“, erklärt mir Schorsch im Dachsteingebirge, als wir über die Lärche als Baum des Bergwaldes reden. „Die Lärche wird so wunderschön im Herbst – sie hilft uns im Herbst des Lebens in Schönheit und in Kraft zu leben.“, sagt Schorsch und zwinkert mir zu, selbst deutlich im Herbst seines Lebens stehend. „Immer wieder loszulassen… . Und vor allem: Ausruhen. Die Lärchen zeigen uns, dass wir Ruhezeiten brauchen. Im Winter ziehen die Bäume ihre Kraft nach innen und schlafen.“

Die Lärche ist der einzige europäische Nadelbaum, der wie ein Laubbaum im November seine Nadeln abwirft. Kurz vorher färben sich ihre Nadeln wunderschön gold-gelb und zeigen all die Sonnenkraft, die sie im Laufe des Jahres gespeichert haben. Im herbstlichen Bergmischwald sticht dann die helle Lärche zwischen Tannen und Kiefern so golden-leuchtend hervor, dass man meint, die Sonne scheine, selbst wenn der Himmel bedeckt ist und Nebel oder Regen den Wald durchziehen. Auch im Frühling  (…)

Lärchenkraft – ein Glück bringender Baum

„Du bist zu schnell gelaufen für dein Glück. Nun, da du müde wirst und langsam gehst,  holt es dich ein!“ Friedrich Nietzsche

Lärchen bringen Glück – das ist eine uralte Weisheit der Alpenregion. Auch in Sibirien galt dieser Baum als heilig und glückbringend. Die Lärche war hier der Weltenbaum – der Urbaum – der den Menschen das Licht und das Leben brachte. Die Lärche ist ein Lichtbaum, der ähnlich der Birke, den Kelten als Wohnort weiblicher Gottheiten oder Baumwesen galt. Viel später wurde er zum Baum der Mutter Gottes erklärt. Man stellte Figuren auf oder hängte Bildtafeln mit dem Bild Mariens an den Lärchen auf, die seit Generationen als wundertätig galten.

Um die LärcLärche 3he, die als geheimnisvoller Wunderbaum galt, ranken sich viele Legenden und Sagen. Hier, unter dem lichten, heiteren Lärchenbaum voller weiblicher und schöpferischen Energien,  – so sagte man – tanzen Waldfeen und Elfen. Unter Lärchen ließen sich die Waldfeen auch freundlich von Mensch und Tier besuchen. Oft halfen die Lärchenfeen verirrten Menschen und wiesen sie zurück auf den richtigen Pfad. Sie waren den Hirten bei der Suche nach verlaufenen Tieren behilflich. Und sie wussten Bauer, Hirt und Vieh auf die richtigen Wege zu satten Weiden zu weisen. Dabei konnte sich ein Umweg als ein Weg zu kleinen Schätzen erweisen. Denn die Lärchenfrauen schenkten frei und großzügig. Ein Zweiglein der Lärche mit Zapfen am Hut getragen, schützte die Hirten vor den unberechenbaren Gnomen und Zwergen, die gerne so manche Steine und Äste Hirt und Herde hinterherwarfen. Man glaubte im Alpenraum, wenn man Lärchenzweige über Fenster und Türen steckte, dann machten böse Geister und Hexen einen Bogen um das Haus. Lange Zeit hielt sich in der Walpurgisnacht der Brauch, die Häuser und Ställe mit Lärchenzweigen zu schützen.

Freude an deiner Kreativität – „Ideen pflücken gehen“

„Lärchen, Birken, Erlen, ein fraulicher Wald!“  Christian Morgenstern (1871-1914)

Früher gingen die Frauen, die einen Kinderwunsch hatten, zu einer Lärche. Hier bat man ganz praktisch den Baum, die Lärchenfee oder betete zur Muttergottes für ein Kind. War der Wunsch bei dem Baum „abgegeben“ worden, entspannten sich die Frauen. Sie waren so vielleicht aufnahmebereiter, tatsächlich ein Kind zu empfangen. Auch heute dürfen wir zu Lärchen gehen. Wir dürfen sie um Kinder oder um auch „geistige Kinder“ sprich: neue Ideen bitten. Denn die Lärche mit ihren weiblichen schöpferischen Kräften unterstützt gerne unsere Kreativität und Ausdrucksfähigkeit. Die Kräfte dieses Baumes schenken uns die liebevolle Kraft und den Mut weiterzugehen, wenn wir mit unseren kreativen Ideen und Projekten verängstigt innehielten. Überall dort, wo wir glaubten, stecken geblieben zu sein, uns selbst im Wege zu stehen oder uns einfach sehr unsicher sind, kann Lärchenenergie helfen.

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Kühnheit und Mut –  Lärchen machen Lust auf Neues

„Wer etwas haben möchte, das er noch nie hatte, wird etwas tun müssen, das er noch niemals tat.“ Nossrat Peseschkian

Ein Lärchenzweig steht in der Symbolik der Blumensprache für Kühnheit und Mut. Wir werden im Leben immer wieder aufgefordert, unsere Grenzen zu überschreiten. Dabei sind viele der Grenzen uralt und längst überholt
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Die Lärche möchte dir Mut machen:

Deine starken Wurzeln zu kennenzulernen.

Authentisch zu sein.

Deinen eigenen Stil zu entwickeln.

Mit den Rhythmen des Lebens bewusster zu gehen.

Dir mir mehr Pausen und Ruhezeiten zu erlauben.

Deinen Atem bewusster wahrzunehmen.

Zeige mit Freude die Schönheiten deines Wesens  und Seins.

Deine Feinheit und Sensibilität sind kraftvolle Gaben. Nutze sie.

Du darfst Hilfe annehmen – Lerne mehr nach Unterstützung zu fragen und freue dich über sie.

Sieh all die kleinen und großen Wunder in deinem Leben, die sich manifestiert haben.

Gute Ideen kommen nach Pausen, dann, wenn man sich mit etwas anderem beschäftig hat.

Mache jeden Tag etwas Neues.

Genieße und feiere deine Fähigkeiten und dein Können.

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Lärche- Ausdruck, Sein und Heiterkeit

Schlüsselthemen- Seelisch geistige Wirkung
Lebe deine Möglichkeiten! Selbstvertrauend leben; Kreativität und authentischen Ausdruck finden; Heiterkeit; Spontanität; Schönheit fühlen und verwirklichen; Vertrauen als Grundeinstellung im Leben spüren; innere Ruhe entwickeln; das gerne tun, was gerne von dir getan werden möchte.

Das Öl begleitet und unterstützt
Selbstvertrauen zu entwickeln; sich seiner Kraft und seinen Möglichkeiten bewusst zu werden; den authentischen Ausdruck im Leben zu finden; die eigenen Wurzeln zu fühlen; sich gut in der Gegenwart zu erden; die Rhythmen des eigenen Lebens zu verstehen und anzunehmen; die Verbindung zum wirklichen hohen Selbst aufzubauen, ihm zuzuhören und die Hinweise auch umzusetzen.

Wir lernen:
Eine positive Neugier zu entwickeln; verspielter Projekte anzugehen; Scheitern und Fehlschläge als Teil des kreativen Prozesses zu verstehen, aus ihnen zu lernen und es besser zu machen; sich nicht mehr über Äußerlichkeiten zu definieren, sondern Freude über sein inneres Leben, Wesen und Sein zu fühlen; Schönheit neu zu definieren und sich in Schönheit zu verströmen; die Kraft der Lebensrhythmen für uns zu nutzten: Das kann bedeuten, dem Tag- und Nachtrhythmus achtsam zu folgen, die Jahreszeiten bewusster zu beobachten bis hin zum Rhythmus des Steigen und Fallens des Atems; die inneren Stimmen klarer unterscheiden zu können – und hier auf die Stimme der eigenen Intuition zu hören und ihr zu folgen; sich Zeit für andere Menschen zu nehmen und ihnen geduldig zuzuhören.

Ergebnis:
Man erlebt sich mutiger; spontaner und freudiger; man nimmt seinen Platz selbstbewusst ein; man stellt sich neuen Herausforderungen; man kann sich über neue Ideen und Aktivitäten  freuen; man lebt aus seiner Mitte heraus und fühlt ein Grundvertrauen.